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Peter Rüssmann

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Betongrill

Auf jeder Baustelle scheint eine eigene Welt zu existieren, die von den individuellen Eigenheiten eines jeden Gewerks geprägt wird. Diese Einsicht ereilte mich, als ich zum ersten Mal den Polier der Rohbauer auf meiner ersten Baustelle kennenlernen durfte. Er führte sein Team mit harter Hand, aber auch mit einem großen Herz für seine Leute.

Einer der Rohbauer sagte einmal zu mir: „Wenn der nicht mehr brüllt, dann ist er tot.“ Es war eine ironische Hommage an die unvergessliche Art des Vorarbeiters, seine Anwesenheit auf der Baustelle zu verkünden.

Trotz der harten Arbeit gab es auch ein regelmäßig wiederkehrendes Ritual des gemeinschaftlichen Grillens, zu dem die Rohbauer einluden. Getreu dem Motto: „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Wozu brauche ich Salat, wenn es Brötchen gibt“, gab es Fleisch auf dem Grill. Ich hatte das Glück, einige Male als Gast dabei zu sein, und die Abende waren immer wunderbar.

Auf jeder seiner Baustellen war das Erste, was der Polier seinen Leuten in Auftrag gab, einen Grill aus Beton zu bauen, aus zwei Kubikmetern Beton. Sobald dann die Baucontainer alle aufgestellt waren, wurden einige von den Rohbauern dazu abgestellt, um einen überdachten Anbau am Ende der Containerburg zu errichten. Dort konnten dann mindestens 40 Leute Platz finden, um gemeinsam im Trockenen zu sitzen und zu grillen. Die Tische und Bänke wurden ebenfalls gebaut. Erst nachdem all das stand, fingen die Arbeiten auf der Baustelle erst richtig an.

28. November 2024 by Peter Ruessmann 0 Comments

Erste Image-Filme Bauprojekt Schönefeld

Eine besonders aufregende Episode ereignete sich im Frühjahr 2017, als ich mein erstes Bauprojekt

für einen reputablen Bauträger aus Berlin, kurz vor den Toren der Hauptstadt, in Schönefeld betreute. Zu dieser Zeit verfügte ich noch nicht über einen Drohnenführerschein und auch keine

eigene Drohne. Stattdessen arbeitete ich tageweise mit einem befreundeten Piloten zusammen, der

unter meiner Regie die Luftaufnahmen für meine Projekte einfing.

Es war ein gewöhnlicher Dienstagmorgen, als ich auf die Baustelle kam und einen Personenkorb

neben den Baucontainern stehen sah. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits fünf Kräne auf der

Baustelle aufgebaut und mit Kranführern besetzt. Ich freute mich riesig, ein kleines Abenteuer stand an.

Ich eilte sofort zum Büro der Poliere, noch bevor ich die Tür ganz öffnete, hörte ich bereits die Stimme des Bauleiters: „Denk noch nicht einmal daran, Peter.“ Sie wussten genau, was ich vorhatte.

Doch ich lies mich nicht abschrecken. Mit Überzeugungskraft und guten Argumenten gelang es mir, sie davon zu überzeugen, dass ich während der Frühstückspause der Rohbauer zwischen 09:00-09:30 Uhr eine halbe Stunde Zeit hätte, in der auch die Kranführer nichts zu tun hatten und auch den Führerstand nicht verlassen würden. Die Frühstückspause wurde zu meiner Gelegenheit, etwas

Besonderes zu schaffen.

Wie mir ein Kranführer einmal glaubhaft versicherte, gibt es nur 3 Gründe, warum er seinen Kran verlässt. „Es ist Krieg, der Chef kommt mit Geld, oder ich muss auf die Toilette.“

Diese amüsante Einlage verdeutlichte die ungewöhnliche Situation in der wir uns befanden.

Da ich bis zur Frühstückspause noch etwas Zeit hatte, bereitete ich die Ausrüstung für meinen luftigen Ausflug vor. Ich entschied mich für meine Canon R5 mit einem 17mm Objektiv auf einem Stativ. Zusätzlich befestigte ich 2 GoPro Kameras direkt am Gestänge des Personenkorbs, um aus verschiedenen Perspektiven zu filmen. Je näher die Frühstückspause rückte umso aufgeregter wurde ich.

Der Korb wurde dann am höchsten Kran angehängt, der bis zur Spitze stolze 66 Meter hoch war.

Ein beeindruckendes Gefühl, das mich erfüllte, als ich sicheren Boden verlies. Ich erhielt ein 

Funkgerät, damit ich dem Kranführer Anweisungen geben konnte, während ich im Korb über die

Baustelle flog. Die Aussicht war spektakulär und eröffnete neue Perspektiven auf das Baugeschehen.

Normalerweise hat jeder Kranführer seinen eigenen Funkkreis, aber wie durch ein Wunder waren nach knapp einer Minute alle anderen Kranführer mit bei mir im Funk. Sie begannen nun ihrerseits 

meinem Kranführer wunderbare Kommandos zu geben wie: „Lass ihn fliegen“,

„Dreh ihn schneller“, „Jetzt 360 Grad“, „Hoch und runter“, „Gib Gas“!

Und die gesamte Baustelle hörte mit und alle hatten ihren Spaß.

In den 30 Minuten entstanden sehr schöne Filmsequenzen, auch ohne Drohne. Ich musste mehrmals

schlucken, wenn es wieder einmal einen abrupten Richtungswechsel gab, aber es ist bis heute ein unvergessliches Erlebnis, das nicht nur wunderschöne Sequenzen und Bilder, sondern auch die Zusammenarbeit festigte und auf eine neue spielerische Ebene hob. Diese Episode zeigte, das selbst inmitten des effizient strukturierten Baualltag ein klein wenig Raum für Kreativität bleibt.

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