Ruhe auf der Baustelle: Was ein Ausrutscher mich lehrte
In diesem Beitrag erzähle ich – ohne Pathos, aber mit offenem Visier – von dem Unfall, der mir auf der Baustelle buchstäblich die Augen geöffnet hat: ein Ausrutscher auf gefrorenem Beton, ein aufrecht stehender Eisenstift, eine Operation – und die Erkenntnis, dass Gelassenheit wichtiger ist als jedes noch so spektakuläre Bild. Statistiken der BG BAU zeigen, dass mehr als 91 000 meldepflichtige Unfälle allein 2024 in der Bauwirtschaft passierten; ein erheblicher Teil davon entsteht durch Hektik, Ausrutschen und Stolpern bauenplus.deDGUV Publikationen. Genau da hat es mich erwischt. Seitdem steht Sicherheit bei meinen Drehs an erster Stelle – und die Aufnahmen sind trotzdem (oder gerade deshalb) besser geworden.
Was passiert ist
Ein Morgen, der alles änderte
November, minusgrade, Boden wie Glas. Die Eisenflechter legten bereits Bewehrungsstahl in die Tiefgarage. Drei GoPros liefen, eine im Zeitraffer. Ich wollte dichter ran, rutschte auf der vereisten Sauberkeitsschicht aus und landete mit dem Schienbein auf einem acht Zentimeter hohen Bewehrungsstab – klassische „Aufstachel-Verletzung“, wie Unfallchirurgen sie nennen Apotheken. Sanitäter, Rettungswagen, OP. Zum Glück blieb der Knochen heil.
Warum es passiert ist
Zu wenig Traktion, zu viel Tempo. Arbeitspsychologen weisen seit Jahren darauf hin, dass Eile auf Baustellen das Unfallrisiko direkt erhöht PASiG. Ich wollte „noch schnell“ die perfekte Nahaufnahme, statt auf sicheren Stand zu achten.
Was ich daraus gelernt habe
- Ruhe schlägt Tempo
Jeder Shot lässt sich wiederholen. Ein verpasster Winkel ist kein Grund, übers Eis zu sprinten. - Ordentliche PSA
Rutschfeste S3-Stiefel gehören heute zu meinem Standard-Setup bgbauaktuell.bgbau.de. - GoPros clever positionieren
Lieber eine Actioncam mit einer Manfrottoclamp aus sicherer Distanz platzieren, statt selbst dazwischenzuspringen GoPro. - Mehr Zeitpuffer im Drehplan
Weniger Hektik heißt weniger Risiko – und bessere Bilder, weil sich niemand verrenkt VDI Verlag eLibrary.
Seitdem – neue Arbeitsweise
Heute baue ich Kameras in Ruhe an, prüfe den Untergrund und spreche mit dem Polier, bevor ich in den Bewehrungskorb steige. Und: Ich plane zusätzliche Takes für „Plan B“, falls das Licht wandert oder Leute im Bild stehen. Diese Gelassenheit hat die Filmqualität gehoben und gleichzeitig die Unfallgefahr gesenkt bgbauaktuell.bgbau.de.